
Europa erlebt die schlimmste Dürre seit über 500 Jahren, begonnen hat die Trockenheit bereits 2018. Ein schneearmer Winter 2021/2022, ein trockenes Frühjahr und seitdem ein beispiellos trockener Sommer mit völligem Fehlen atlantischer Tiefdrucktätigkeit, Troglagen Mitteleuropa oder Italien/Adriatiefs. Nichts. Entsprechend ist es nicht nur in Mitteleuropa zu trocken, sondern in ganz Europa, einschließlich Schottland, Südnorwegen bis in den Westen von Russland. Im Süden von Norwegen sind die Strompreise derzeit 300fach höher als im Norden, wo es keine Dürre gibt. 90% von Norwegens Stromerzeugung basiert auf Wasser.
Die Gletscher erleben nie dagewesene Schmelzraten, was aber nicht ausreicht, um das Wasserdefizit in den Flüssen auszugleichen.
Sonst kann man die Folgen relativ schnörkellos runterrattern:
Zu wenig Wasser in den Bächen und Flüssen heißt …
- eingeschränkte oder völlig verhinderte Transporte mit dem Schiff, dadurch steigende Transportkosten und mehr CO2-Ausstoß auf den Straßen
- erschwerte Transporte von Kohle zu den Kraftwerken, die jetzt wegen der Öl- und Gaskrise reaktiviert werden müssen
- verringerte Leistung von Wasserkraftwerken und Atomkraftwerken, die Kühlwasser benötigen (alleine die Loire versorgt 12 Atomkraftwerke mit Kühlwasser)
- Mangel an Lösch- und Trinkwasser sowie Wasser für Landwirtschaft
- kippende Ökosysteme durch verringerte Wasservolumen, die sich stärker aufheizen können, bzw. Pegelstand unter Meeresniveau (Poebene) und damit Rückfluss an Salzwasser
Verbreitet gibt es Ernteausfälle in ganz Europa und verheerende Waldbrände – bislang sind 660 000 Hektar in Europa verbrannt. Das ist etwa die Fläche vom Bundesland Salzburg. Dazu kommen generelle Trockenschäden an der Vegetation mit vorzeitigem Blätterabwurf der Bäume, sowie austrocknende Seen und Tümpel. Die Stauseen müssen teilweise geleert werden, um die Flusspegelstände hoch genug zu halten. Wenn die Dürre aber anhält, fehlt das Wasser am Ende trotzdem.
Die Böden sind teilweise bis 2m Tiefe viel zu trocken. Die prognostizierten Niederschläge in den nächsten 7-10 Tagen reichen bei weitem nicht aus, um die Grundwasserspiegel entscheidend zu heben.
Auf den Balearen gab es gestern neue Temperaturrekorde, mit 44,5°C auf Formentera sowie Rekorde auch in Ibiza-Flughafen (41,0°C, vorher 38,4°C) und Palma de Mallorca (39,1°C, vorher 38,0°C).
Ja, der Planet sendet uns eine Botschaft – Fahr zur Hölle!
Weiterlesen