300mm sind kein Lercherlschas: Wie man nicht zur Bevölkerung kommunizieren sollte

Ich möchte gleich zu Beginn einmal eine Lanze für viele Meteorologen beim ORF und der GeoSphere brechen, die ich schon seit langem mitverfolge oder persönlich kenne – fähige Leute, kompetent und am neuesten Stand, was Klimaforschung und Wettervorhersage betrifft. Oft es aber leider so, dass nicht die fähigen Leute die Entscheidung treffen, was kommuniziert wird, sondern dass es eine Anordnung von oben gibt, wie kommuniziert wird. Es gab die letzten Tage immer wieder den Eindruck bei manchen ORF-Hörern und Sehern, dass die maßgebliche Ursache Klimaerwärmung unterrepräsentiert war. Ich hab nicht alles gesehen und kann das nicht beurteilen. Auf Twitter (X) haben sich die Meteorologen immer sehr klar und deutlich ausgedrückt. Um da eine systematische Unterdrückung des Klimathemas zu sehen, müsste man das objektiv untersuchen, durch Medienwissenschaftler z.B. – später im Verlauf des Hochwassers wurde der Klima-Beitrag z.B. von Manuel Oberhuber klar benannt, ebenso in diesem Science-ORF-Beitrag – wobei man sich dort eher zu zurückhaltend ausdrückt in meinen Augen.

Der Anlassfall für meinen Beitrag war ein Tweet von Meteorologe Kachelmann vom 12. September über den ORF Niederösterreich nach einem verharmlosenden Sendebeitrag. Ich möchte hier den Tonfall von Kachelmann generell nicht verteidigen – ich würde anders kommunizieren, sondern es geht mir um den Inhalt. Noch am 13. September gab es von der „Kleinen Zeitung“ einen Faktencheck, wo der Kritik von Kachelmann der Wind aus den Segeln genommen werden sollte. In der Hauptsendung sei die Hochwassergefahr ausführlich thematisiert worden. Zudem sei auch in anderen Landesstudios, in der Steiermark, in Wien, Oberösterreich und Salzburg „nüchtern über die Vorhersage für die kommenden Tage geredet worden, ohne große Warnungen oder dergleichen auszusprechen“. Der Autor des Faktenchecks übersieht allerdings, dass Niederösterreich im Epizentrum der Starkniederschläge liegen sollte, wie das alle Modelle gerechnet haben – wenn man den Ernst der Lage hätte hervorheben sollen, dann dort.

Die Hauptsendung

Der Sendebeitrag ist noch bis 12. Oktober verfügbar – so ist in Österreich leider das Mediengesetz.

Er begann mit der Absage des Wachau-Marathons als Teaser und das war auch der erste Beitrag in der Sendung. Die Prioritätensetzung war von Beginn an fragwürdig. Der Veranstalter muss sich rechtfertigen, dass er abgesagt hat, es bestünde Hochwassergefahr, der Hochwasserschutz müsse entlang der Strecke aufgebaut werden, man könnte nicht mehr in den Ort Spitz hinein und die Freiwillige Feuerwehr sollte beim Marathon als Ordner unterstützen, würde dann aber gebraucht werden.

Er wird übrigens, sollte kein Umdenken erfolgt sein, auf den Veranstaltungskosten sitzen bleiben, weil es keine behördliche Absage gegeben hat und die Läufer ihr Geld zurückwollen.

Erst im Anschluss wird die Hochwassergefahr thematisiert. Es werde mit Regenmengen von 150-200mm gerechnet, teilweise deutlich darüber. Im Interview mit der Feuerwehr in Zöbing sprach der ORF-Redakteur auch von 300mm, aber das müsse man abwarten.

Zu diesem Zeitpunkt rechneten die 00z-Läufe von EZWMF, das in Österreich häufig als Grundlage („Model Guidance“) verwendet wird, bereits um 270mm im Mostviertel, das deutsche Modell ICON hatte sogar um 360mm, das amerikanische GFS-Modell hatte um 380mm, auch andere Modelle hatten über größere Gebiete über 300mm gerechnet. Bis auf einzelne Ausreißer konsolidierten sich die Modelle früh bei Mengen zwischen 300 und 400mm im kritischen Zeitraum, einzelne Modelle rechneten sogar noch mehr.

Die Sendung wurde um 19 Uhr ausgestrahlt – zu diesem Zeitpunkt standen wahrscheinlich die Modelldaten von 00 UTC zur Verfügung. 150-200mm war bereits eine klare Untertreibung, wenn 250-350mm die Konsenslösung war.

6-Tages-Niederschlagsmengen von Donnerstag bis Dienstag (Quelle: ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber)

In der Sendung wurde die Unterschätzung durch die Prognose des hydrografischen Diensts deutlich, der für die Donau lediglich ein Hochwasser von HQ5-10 annahm. In Kienstock war es knapp ein HQ30, in Korneuburg ein HQ100.

Für den Kamp ging man von 200mm aus – es waren dann im Oberlauf, nicht nur in Zwettl, verbreitet um 250mm*. Da immer wieder zu hören ist, die EVN hätte die Stauseen schon tagelang abgelassen: In Stiefern am Kamp begann der Anstieg vor dem Hochwasserereignis am 10. September um Mitternacht, also 2 Tage vor Niederschlagsbeginn. Es wurde also zwei bis drei Tage im Voraus* abgelassen.

* inhaltliche Korrekturen, 20.09.24

150-200mm können bis Montag in Niederösterreich fallen, teilweise könnten laut ORF-Wetterredaktion auch Mengen zusammenkommen, wie sie bisher nur sehr selten oder gar nie gemessen wurden. Dazu soll orkanartiger Sturm kommen. An der Donau könnte der Regen laut hydrografischem Dienst ein 5-10 jährliches Hochwasser bringen. Bei den Zubringern, etwa Thaya, March, Ybbs und Traisen noch deutlich mehr.

„Niederösterreich Heute am 12. September 2024“

Das war alles, was in der Sendung berichtet wurde. Anschließend kam der Block Wahlkampf und ganz am Ende das Wetter …

Die Wetter-Show

Die Wettersendung wurde erst im April neu gestaltet und gibt den Moderatoren lächerliche zwei Minuten, um das Wetter in Niederösterreich abzuhandeln. Es soll eine „Wetter-Show“ sein, wie sie selbst sagen. Beide Moderatoren sind keine Meteorologen. Der hier moderierende Clemens Krautzer hat ein abgeschlossenes FH-Wirtschaftsstudium und davor mit Marketing und Werbung gearbeitet.

„Ab Mitternacht sehen wir schon auf der Regenkarte irrsinnige Regenmengen bei uns in Österreich und das geht auch so weiter, den Samstag auch noch. Insgesamt bekommen wir dann in Teilen von Niederösterreich bis zu 300 Liter pro Quadratmeter. Das ist ordentlich viel. Wie schaut das auf der Niederösterreichkarte im Konkreten aus? Relativ fad. Grau in Grau, sehr viele Regenschauer in unserem Land und kräftiger Wind aus nordwestlicher Richtung. Bis 900m schneits. Der Grund: Die Temperaturen. […] Wir sind beim Samstag: Unverändert, bis zu 12 Grad, sehr viel Regen, sehr windig. Auch am Sonntag: Sehr viele Regenschauer, windig, maximal 13 Grad. Am Montag, da sehen wir schon wieder die ersten Sonnenstrahlen, alles lockert etwas auf, 16 Grad. Der Regen wird weniger. Und am Dienstag dann überhaupt schon wieder mehr Sonne bei uns, weniger Regenschauer und bis zu 17 Grad. Und da, Anfang nächster Woche, gehen sich wieder so schöne Fotos aus wie [ein Regenbogenfoto].“

Krautzer spricht von irrsinnigen Regenmengen, von ordentlich viel, von 300 Litern, von vielen Regenschauern, von sehr viel Regen, doch was sind die Auswirkungen dieser Prognose?

Die Hauptsendung ging darauf nicht ein und bald zu Belanglosthemen über. Insgesamt schien es, wollte man die Bevölkerung so kurz vor den Wahlen nicht beunruhigen. Die Feuerwehr sei vorbereitet, der Hochwasserschutz für die Donau werde aber noch nicht aufgebaut.

Ein Niederschlagsereignis mit 300mm ist in dieser Region von Österreich unvorstellbar – punktuell vielleicht als extremes Gewitterereignis wie am 17. August 2024 in Wien mit 94mm in 1 Stunde, aber über hunderte Quadratkilometer die dreifache Menge?

  • Für präventative Maßnahmen hätte man etwa die Hochwasserzonenkarten von HORA einblenden können, und zeigen, was z.B. bei einem HQ30 passiert. Dadurch wäre klar geworden, dass selbst Grundstücke oder Wohnsiedlungen betroffen sein konnten, die seit Jahrzehnten keine Auswirkungen spürten.
  • Angemessene Berichterstattung hätte die Bevölkerung dazu aufgerufen, Reisen zu verschieben, Vorräte anzuschaffen, Keller auszuräumen, bei Nähe zu den Gewässern rechtzeitig zu evakuieren, Vorkehrungen für Stromausfälle zu treffen, etc. Die große Zahl an Evakuierungen, auch per Hubschrauber zeigt, dass das nicht passiert ist.
  • Stattdessen gab es etwa in Pressbaum im Wienerwald am Sonntagmorgen Zivilschutzalarm per Sirene, aber im Radio lief die Sonntagsmesse, in Ö1 ein Journal und in Ö3 „Frühstück bei mir“. Niemand wurde per Radio informiert, dabei soll man doch im Notfall immer ein Radio bei sich haben. Andere sagen ebenfalls, dass zwar die Sirene ertönte, aber niemand wusste, was das bedeutete.

Das Problem bestand laut ORF-ZiB2-Anchorman in der „mangelnden Datenlage“. Er schrieb auf X: „Wir wissen nicht, wo das Hochwasser wie hoch wird. Wir wissen, wo wieviel Regen fällt. Das sind unterschiedliche Dinge.“

Exkurs – qualitative Näherung

Man weiß z.B., dass die Nördlichen Kalkalpen hohe Regenmengen besser verkraften, weil dort viel im Karst versickern kann. Darum liegt die ergiebigste Trinkwasserquelle, die Kläfferquelle, von Österreich auch im Hochschwab. Große Mengen Niederschlag, die am Hochplateau des Hochschwabs fallen, sickern in den Boden und treten bei der Quelle wieder zu Tage – insbesondere nach der Schneeschmelze.

Die Mittelgebirgsregionen mit dem Flysch-Anteil kommen wesentlich schlechter mit hohen Regenmengen klar – unglücklicherweise wurde genau dort der höchste Niederschlag berechnet und der Großteil davon in flüssiger Form.

Karte vom 11. September

Das zeigt die Abflusskarte der österreichischen Unwetterzentrale sehr gut, sie berechnet den flüssigen Anteil (ohne Neuschnee) in den Einzugsgebieten der Flüsse. Hier wurden vom Donnerstag, 12. bis Sonntag, 16. September mindestens 300mm und mehr Niederschlag alleine im Tullnerfeld berechnet, Auch die Wienerwaldzuflüsse nach Osten waren betroffen. Man konnte also genau sagen, in welchen Einzugsgebieten wie viel Niederschlag zu erwarten war.

Der Flysch-Wienerwald schaut großteils so aus: Tief eingeschnittene Gräben und Buchenwald:

eigenes Bild von Ried am Riedersberg, 2023

Das führt zum bekannten „Gatsch“ im Wienerwald, wenn nach längeren Feuchteperioden die Forstwege große Lacken bilden und Grabendurchquerungen schon mal bis zum Knöchel im Schlamm verschwinden lassen.

„Die schmale Flyschzone – sie ist nur im Wienerwald und im Bregenzerwald etwas breiter – besteht hauptsächlich aus wenig widerstandsfähigen Sandsteinen, deren lehmige Verwitterungsschicht zu Rutschungen neigt und den raschen Wasserabfluß fördert (Hochwassergefahr).“ (Quelle)

Der Boden verträgt in dieser Zone nicht viel Wasser, weshalb die Unterschätzung der Niederschlagsmengen so dramatische Konsequenzen hatte. Es hätte eine rechtzeitige Kommunikation dieser extremen Mengen („noch nie da gewesen“) stattfinden müssen, die einen Automatismus („Pegelstände wie noch nie da gewesen) in Gang setzen und zu präventative Maßnahmen veranlassen. Hoch- und Niedrigwasserforscher Daniel Bachmann versucht seit 2016 Forschung in die Praxis zu bringen, siehe z.B.

Es zeigt sich letztendlich wie schon in der Pandemie, dass Österreich kein Krisenmanagement beherrscht, wenn politische Einflussnahme stattfindet. Das bedeutet für den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender, die Prioritäten richtig zu setzen – Hochwasseralarm mit Ausrufezeichen statt Marathon-Absage zur Anmoderation, damit die Leute nicht wegschalten. Wettersendungen verlängern, wenn etwas umfassend und wiederholt kommuniziert werden muss. Eindringlich daraufhinweisen, dass derartige Regenmengen auf großer Fläche schwere Schäden an der Infrastruktur auslösen können und Menschenleben gefährden. In Österreich scheint das aber nicht möglich, es bleibt bei einem zweiminütigen Ausblick eines Moderators, der von Wetter keine Ahnung hat, über die Sonntagsmesse fährt die Eisenbahn und auch sonst wird das Programm nicht geändert. Erst, wenn die Katastrophe bereits eingetreten ist, werden Sondersendungen und Live-Ticker aufmagaziniert, aber dann ist es zu spät!

Genauso wenig eigneten sich die gängigen Formate „Frühstück bei mir“, „Im Zentrum“ oder „Studio 2“ für Interviews mit Pandemie-Experten, von denen die wenigsten welche waren. Unvorbereitete Moderatoren ohne Faktenchecks befragten immer dieselben Wissenschaftler, die ständig danebenlagen. Was hier das deplatzierte Regenbogenfoto zum Schluss war, gab es mit Virologe Nowotny im Februar 2021. Der Moderator kommentierte Nowotnys Aussage, dass man deutlich höhere Neuinfektionszahlen zulassen könnte, sobald Menschen über 75 Jahre geimpft wären, am Ende mit „Sehr gut!“ – diese Pandemie-Strategie kostete weiteren tausenden von Menschen in Österreich in den folgenden Jahren das Leben.

Eine Unwetterlage dieser Größenordnung ist ebenso wenig wie eine Pandemie ein „Lifestyle“-Thema, das locker Platz in bestehenden Sendeformaten findet und keinen extra Platz und eine andere Herangehensweise bedarf. Diesen Vorwurf mache ich dem ORF, für den ich Haushaltsabgabe zahle, obwohl ich seine Angebote nur nutze, um mich aufzuregen.

Hoch gewinnen wir’s nicht mehr

Die Reaktionen aus der Landesregierung zeigen, dass das Prinzip Hoffnung regiert hat und das so offenbar auch an die Bevölkerung kommuniziert wurde „wird schon nicht so schlimm werden.“

Die Wetterprognosen, dass viel Regen kommt, habe es gegeben. „Aber, ob die Prognosen dann stimmen oder nicht, kann keiner von uns letztendlich vorhersehen“. 

Frau Landeshauptmann Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) im Puls24-Interview am 17.09.24

In Wien veröffentlicht man Pegelstände nicht, weil sie Panik auslösen könnten:

Wenn wir die Pegelstände veröffentlicht hätten, hätte es schon viel früher Panik gegeben unter den Leuten. So wurden diese Leute sehr zielgerichtet evakuiert

Leiter der Abteilung für Wiener Gewässer (MA45), Gerald Loew, 17.09.24 (ORF Wien)

Der Bezirkshauptmann von Tulln vertraute aufs Bauchgefühl:

„Wir haben Informationen schon bei Beginn des Regens hinausgegeben, wobei wir ehrlich gesagt nicht damit gerechnet haben, dass es eine derartige Dramatik entwickeln wird. Das hat sich eigentlich von Samstag auf Sonntag gezeigt. Am Samstag haben wir noch gesagt, naja, das wird sich wahrscheinlich knapp ausgehen. Samstag auf Sonntag in der Nacht haben wir dann gemerkt, es geht einfach nicht, weil sich die Lage nach Mitternacht derartig dramatisiert hat.“

Das Problem ist offenbar das „doppelte Präventionsparadoxon„: Solange die Lage nicht eingetreten ist, könnte zwar präventiv gehandelt werden, aber das Handlungsfenster ist vom Gesetzgeber noch zu – es kann erst dann gehandelt werden, wenn es bereits eingetreten ist. Da werden sofort Erinnerungen an die Akutphase der Pandemie wach, als die Lockdowns erst dann kamen, als die Spitäler bereits überlastet waren und die Neuinfektionszahlen so hoch, dass selbst sofortige Maßnahmen eine weitere Belastung nicht verhindern konnten. Ist das sinnvoll? Nein. Sollte man das hinterfragen? Definitiv.

Damit hat sich auch Ex-Heute-Chefredakteur Christian Nusser in seiner Newsflix-Kolumne mit befasst. Österreich besitzt kein funktionierendes Warnsystem, die App Katwarn wird defacto nicht benutzt. „Was eine Katastrophe ist, bestimmen die Länder.“ und es gibt pro Bundesland eigene Katastrophenschutzgesetze.

Auf X leisteten sich Kachelmann und Thür am Montag einen heftigen Schlagabtausch.

Kachelmann wies auf die HORA-Daten hin, worauf Thür entgegnete:

Halb Krems wäre – sinnlos – evakuiert worden. Deshalb die Frage: Gibt es bessere Prognosemodelle welche Siedlungen von der konkreten Wetterlage wie betroffen sein werden? Eine behördliche Evakuierung kann ich nicht mit Bauchgefühl anordnen.“

Kachelmann darauf:

„Das ist das Problem in den dummdeutschsprachigen Ländern, dass man sich Sorgens ums „sinnlos“ macht und es ein Misserfolg ist, wenn das Haus noch steht. USA evakuieren bei Hurricanes nochmal 100 km links und rechts zur Sicherheit. Fast immer sinnlos. Aber Leben gehen vor.“

Thür:

„Sinnlos wäre die Evakuierung von Krems gewesen, weil es eh einen mobilen Hochwasserschutz dort gibt der aufgebaut wurde.“

„Ich bezweifle nicht die Sinnhaftigkeit von Evakuierungen prinzipiell, ich bezweifle die Sinnhaftigkeit von Evakuierungen auf Basis von Berechnungen ohne die aktuelle Wetter oder Hochwasserlage zu berücksichtigen. Ich habe unseren Gast heute danach gefragt. Es gibt wohl Modelle, die sind nur sehr ungenau.“

Es gab Modelle zu den Regenmengen, die waren sehr korrekt. Es gab aber keine Modelle zu den Hochwasserhöhen. Was es schwierig macht behördlich zu evakuieren. Realität ist komplexer als ein tweet.“

Dann wäre es jetzt höchste Zeit, die bestehenden hydrologischen Modelle an die Realität anzupassen, sodass auch wirklich HQ30-100 herauskommt mit den Niederschlagsdaten, die hineingeflossen sind oder nicht. Eine qualitative Prognose alias „300-400mm Niederschlag trifft auf eine Region, deren Böden zur Hochwassergefahr neigen, und sorgt für massive Schäden an der Infrastruktur“ war hier genauer und auch ohne große Spezialkenntnisse aus der Hydrologie offensichtlich.

Weitere Rückblicke auf diesem Blog in separaten Beiträgen zur Rolle der Erderhitzung sowie zur Besonderheit der Tiefdruckentwicklung aus meteorologischer Sicht sind in Planung.

2 Gedanken zu „300mm sind kein Lercherlschas: Wie man nicht zur Bevölkerung kommunizieren sollte

  1. Avatar von chrisi1961chrisi1961

    Ich als gelernter Meteorologe habe diese Wetterlage auch intensiv verfolgt und es wurden schon Anfang der letzten Woche intensive Niederschläge prognostiziert

    im Schnitt 200 mm mit Extremen auch über 300 Litern…….lg christian

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